Archiv des Autors: Corinna Hauswedell

Kapitulation in Mariupol ?

In der ukrainischen Küstenstadt Mariupol hat der Krieg bisher am schlimmsten gewütet – die Stadt ist weitgehend zerstört. Viele Einwohner haben die Stadt verlassen. Auch die strategische Bedeutung der Lage Mariupols am Asowschen Meer hat offenbar dazu geführt, dass die russische Militärführung die Stadt zur Kapitulation aufgefordert hat. Das wird von der ukrainischen Führung bisher kategorisch abgelehnt. Was wären die Implikationen einer Kapitulation für den Fortgang der Kämpfe, für vielleicht doch mögliche Verhandlungslösungen, für ein Ende des Leids der Zivilbevölkerung? Gibt es historische Beispiele? Corinna Hauswedell geht einigen dieser Fragen nach im Interview bei NDR Info am 21. März 2022.

ZEITENWENDE!?

Mit dem Begriff der »Zeitenwende« wird seit der Regierungserklärung des Bundeskanzlers vor dem Bundestag am 27. Februar 2022 eine umfassende Neuorientierung deutscher Außen- und Sicherheitspolitik begründet. Vom großen Paradigmenwechsel ist die Rede. Vielen erscheint dies einleuchtend angesichts des schrecklichen, völkerrechtswidrigen Krieges, den Putin gegen die Ukraine führt, oder sogar zwingend geboten. Aber es lässt auch viele von uns ratlos zurück und wirft alte und neue Fragen auf: nach den Chancen der (Selbst)verteidigung zwischen ungleichen Konfliktparteien, nach der Übermacht diktatorischer Gewalt, nach der Rolle des Militärs in eskalatorischen Kontexten, nach dem Zusammenhang von Frieden und Sicherheit, und viele mehr. Corinna Hauswedell hat sich in einer ersten Reaktion auf die Berliner »Zeitenwende« mit einigen Aspekten befasst. Das ist auf der website von Wissenschaft und Frieden (W&F), der führenden Wissenschaftszeitschrift
für Friedensforschung, Friedensbewegung und Friedenspolitik, nachzulesen.

Frieden stiften? Nobelpreisträger*innen in den 1970er Jahren

Aus Anlass der Verleihung des Friedensnobelpreises an Willy Brandt vor 50 Jahren führte die Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung am 9. Dezember 2021 in Lübeck ein internationales digitales Symposium durch, das sich in kritischen Rückblicken der Wirkungsgeschichte des Nobelpreises in den 1970er Jahren anhand ausgewählter Preisträger*innen widmete: neben Willy Brandt u.a. A. Sacharow, H. Kissinger, Le Duc Tho, Anwar as-Sadat und Menachim Begin. Corinna Hauswedell nahm mit einem Beitrag über die beiden nordirischen Preisträgerinnen Mairead Corrigan Maguire und Betty Williams (1976) daran teil.

BICC International Conference 2021: Armed Groups in Transition

On 11 and 12 November 2021 Corinna Hauswedell participated in BICC’s Annual International Conference: „Between concepts and reality–How to deal with armed groups in transition phases of violent conflict?“ Together with Paul Nolan, Belfast, she contributed to the session „From armed group to political party (Colombia, Northern Ireland)“. You may find a brief overview on programme and results of the conference on BICC’s website at https://www.bicc.de/de/press/events/event/news/international-conference-between-concepts-and-reality-how-to-deal-with-armed-groups-in-transiti/

Debatte über Außen- und Friedenspolitik der EU neu starten!

Der Brexit lässt bisher nicht gerade auf einvernehmlichere Handels- und Kooperationschancen hoffen. Das Ende des auswärtigen Streitkräfteeinsatzes in Afghanistan ruft nach einer grundlegenden Bilanz militärischen Handels in fremden Staaten. Die bevorstehende Bildung einer neuen Regierung in Berlin sollte auch als Chance zur Neujustierung außen- und sicherheitspolitischer Parameter in Deutschland sowie im Rahmen der EU genutzt werden. Dazu kann ein Blick in die Geschichte des Anspruchs dienlich sein, mit dem europäische Integration nach 1945 angetreten war. Corinna Hauswedell untersucht die „Chimäre Friedensmacht? Europäische Integration zwischen Nachkriegsmoral und Globalisierung“ in einem Unterrichtsband des Wochenschau-Verlages mit dem Titel ‚Zeitenwende ’45 – Aufbruch in ein neues Europa‘.

Pandemie – Chance für neue Sicherheitsdebatte und Friedenspolitik

Die globale Verunsicherung durch die COVID-Pandemie bietet auch eine Chance, den Zusammenhang zwischen unseren diversen Sicherheitsbedürfnissen und den Erfordernissen für eine aktive deutsche Friedenspolitik neu zu justieren. Corinna Hauswedell plädierte am 10. März 2021 im Rahmen der leftlessons der DL21 (Linke in der SPD) für einen frischen, kritischen Blick auf die sog. ‚Erweiterte Sicherheit‘ und die Rolle militärischen Handelns in Krisensituationen: Die Pandemie könnte den Fokus für gegenseitigen Respekt und Gemeinsamkeit zwischen den Staaten und Gesellschaften schärfen und die Ressourcenallokation für präventives, ziviles Konfliktmanagement ins Zentrum rücken. Das Gespräch zwischen Hilde Mattheis (DL21) und Corinna Hauswedell findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=SIz810LmIP4.

Zeitenwende ‘45 – Aufbruch in ein neues Europa ?

Auf zwei fachdidaktischen Tagungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Niedersachsen, am 7./8.2.2020 in Hannover und  am 13./14.2.2020 Lüneburg, mit dem Titel „Zeitenwende ‘45 – Aufbruch in ein neues Europa“ hielt Corinna Hauswedell für Geschichts- und Politiklehrerinnen und -lehrer einen Vortrag zum Thema: Chimäre „Friedensmacht“? Europäische Integration zwischen Nachkriegsmoral und Globalisierung. Redemanuskript und Handout des Vortrages finden Sie hier: Handout und Text CH.. Eine Buchpublikation ist in Planung.

Online beim Prager Goethe-Institut: Friedensforscherin sieht Brexit als Demokratie-Killer

Im Mai 2019  führte das deutsch-tschechische Online-Magazin jádu des Goethe-Instituts Prag ein Interview mit Corinna Hauswedell durch, indem es um die Sicht der Friedensforschung auf den Brexit, die Messbarkeit von Frieden und die Bedeutung vergleichender Konfliktforschung und entsprechender Dialogprozesse ging. Auf die Frage „Was kritisieren Sie aus friedensforschender Sicht am meisten am bisherigen Verlauf des Brexit?“ antwortete Hauswedell u.a. : „Die Verfeindung in den Köpfen ist wieder in vollem Gange …und es wird Demokratie mit Füßen getreten….“ Das vollständige Interview können Sie hier lesen.

 

Brexit verschieben: „Zeit geben für Demokratie und Kompromisse“

Der heutige Besuch von Theresa May in Berlin und Paris am Tag vor dem EU-Gipfel am 10.4. sollte genutzt werden, um die Dringlichkeit einer stärkeren Einbeziehung der britischen Bevölkerung in den Prozess zu unterstreichen und die Auslotung ernsthafter Kompromisse zu ermöglichen. Dafür braucht es eine Verlängerung der Brexit-Frist, argumentierte Corinna Hauswedell heute um 14.00 Uhr bei „phönix vor ort“.