Archiv des Autors: Corinna Hauswedell

Belfaster Frieden und Brexit nicht kompatibel

Mit dem Brexit werden die historischen Gräben zwischen Irland und Großbritannien wieder aufgerissen, bricht der Konflikt um Demokratie und Selbstbestimmung in Nordirland wieder auf. Wie soll künftig mit der Grenze zwischen dem zur EU gehörenden Irland und dem britischen Nordirland umgegangen werden? Das ist inzwischen der Knackpunkt der Auseinandersetzungen um den Brexit. Was steht in Irland auf dem Spiel? Warum ist der sogenannte „Backstop“ so bedeutsam? Diesen Fragen ging phoenix plus in seinem Themenschwerpunkt „Das irische Dilemma“ am 7. Februar 2019 nach; im Studio war die Konfliktforscherin Dr. Corinna Hauswedell, die Moderation hatte Michael Sahr. Die Sendung wird in den kommenden Wochen im programm.ARD.de wiederholt ausgestrahlt werden.

Gewalt und Gewaltfreiheit der Religionen

Am 23. Januar 2019 nahm Corinna Hauswedell in Berlin an der Buchpräsentation „Gewalt und Gewaltfreiheit in Judentum, Christentum und Islam“, hrsg. von Markus Thurau im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), teil. Der bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienene Band widmet sich verschiedenen Perspektiven der Frage: Stiften Religionen Frieden oder verursachen sie Gewalt? Hauswedell hat zu dem Band mit dem Aufsatz: „Die politisch-religiöse Ambivalenz der (nord-)irischen Konfliktgeschichte“ beigetragen.

Brexit lähmt britische Innenpolitik und gefährdet nordirischen Frieden

Der jüngste Versuch der britischen Premierministerin, mit einem Kompromissvorschlag („Weißbuch“) den EU-Austritt Großbritanniens auf den Weg zu bringen, hat die Schlacht zwischen Gegnern und Befürwortern des Brexit vollends entfacht. Für die Hardliner um den Ex-Außenminister Boris Johnson scheint die Stunde für einen Putsch näher zu rücken, den Brexit-Gegnern geht das Weißbuch zu weit. Irlands Premier Leo Varadkar sieht in London „keine Mehrheit für irgendeine Art von Brexit“. In der Juni-Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik analysiert Corinna Hauswedell das demokratie- und friedensgefährdende Potenzial des ganzen Vorhabens am Beispiel der fragilen nordirischen Situation (Volltext).

Der prekäre Nexus: Nachhaltigkeit – Klima – Frieden

Im Rahmen der ARTS Lectures zu den Sustainable Development Goals (SDGs) an der Universität Bonn hielt Corinna Hauswedell am 14. Juni 2018 einen Vortrag zum Thema: Peace and Sustainability – A Disparate Relationship? Eines ihrer Plädoyers lautete: Das am meisten umstrittene SDG 16 zu Frieden, Gerechtigkeit und wirksamen Institutionen müsse stärker mit den aktuellen Debatten um das neue internationale Wettrüsten und einen dringenden Kurswechsel in Richtung Abrüstung verbunden werden. Den Volltext des Vortrages finden Sie hier.

Vor dem EU-Gipfel: Neue Verantwortung? Nicht militärisch!

Seit Amtsantritt der neuen (alten) Bundesregierung hat die Weltpolitik weitere Volten geschlagen. Der US-Präsident vagabundiert von der Aufkündigung des Atomabkommens mit Iran zur Inszenierung eines neuen „Deals“ mit Nordkorea und tritt einen Handelskrieg los: „America first“ war ernstgemeint und die zerrissenen Europäer, Deutschland in der Mitte, müssen über ihre „Verantwortung“ in der Welt ernsthaft nachdenken. PESCO ist kein italienisches Fischgericht, sondern ein neuer Versuch militärischer Sicherheitspolitik in der EU. Aber muss man wirklich immer mehr Waffen zum Einsatz bringen, um in Konflikten erfolgreich „mitzuspielen“? Oder wird so kluge Diplomatie und Mediation nicht vielmehr konterkariert? Bisher keine kreativen Ideen zur Friedensförderung in Sicht zwischen Berlin und Paris. Corinna Hauswedell plädiert im Sonderheft 52 der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) (Volltext) dafür, die Verantwortungsdebatte politisch-ethisch zu unterfüttern und ihre militärische Konnotation radikal in Frage zu stellen.

20 Jahre Belfaster Friedensabkommen – und jetzt (Br)exitus?

Am 10. April vor 20 Jahren endete der Bürgerkrieg in Nordirland; das Good Friday Agreement wurde in Belfast unterzeichnet, Frieden zwischen den nordirischen Konfliktparteien aber auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Irland und Großbritannien sollten auf den Weg kommen. Doch sind die Akteure mittlerweile versöhnlicher miteinander oder ist die damalige Feindschaft immer noch zu spüren? Was würde der Brexit für den fragilen Prozess bedeuten? Corinna Hauswedell nahm Stellung im Interview auf Bremen Zwei, Der Morgen am 10.4.2018.

Nordirland und BREXIT – ungelöstes Konfliktpotenzial

Wird der ohnehin Kalte Frieden in Nordirland im zwanzigsten Jahr des Belfaster Friedensabkommens durch den britischen Kurs zur Umsetzung des BREXIT zusätzlich bedroht? Dieser Frage geht Corinna Hauswedel in einem Beitrag für die Zeitschrift Wissenschaft und Frieden  (W&F) 4-2017  (Volltext) nach: „Der nordirische Friedensprozess mit dem Belfaster Abkommen von 1998 galt vielen als Modell für eine gelungene Bearbeitung eines Gewaltkonflikts. Doch die Konfliktursachen werden weiterhin nur halbherzig adressiert, und die Belfaster Regionalregierung ist Anfang 2017 zerbrochen. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit), der beim Referendum von einer Mehrheit der NordIrinnen auch deshalb abgelehnt wurde, weil er die EU-Grenze zwischen dem Norden und dem Süden der Insel (wieder) errichten würde, hätte das Potential, den ohnehin schon »Kalten Frieden« zusätzlich zu gefährden und alte Gräben wieder aufzureißen. Die schwache britische Premierministerin Theresa May muss sich nun bei der Umsetzung des Brexit ausgerechnet auf die zehn Abgeordneten der erzkonservativen unionistischen Partei Nordirlands, DUP, stützen….“

Friedensgutachten an der LMU München, 22. Juni 2017

Im Rahmen des Seniorenstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte Dr. Corinna Hauswedell am 22. Juni 2017 in der Reihe „Religion und Philosophie“ die Stellungnahme der Herausgeber des diesjährigen Friedensgutachtens vor; es folgte eine lebhafte Diskussion im Rahmen der gutbesuchten Vorlesung.

Das Friedensgutachten 2017 ist am 30. Mai 2017 erschienen und wurde in der folgenden Woche in den einschlägigen Ministerien, Bundestagsausschüssen und bei den Fraktionen der Parteien vorgestellt, um die Empfehlungen der Friedens- und Konfliktforschung auch in die Wahlkampfdiskussionen einzubringen.