Archiv des Autors: Corinna Hauswedell

„Friedensgespräche…“?!

Wie kann der Krieg beendet werden? Was muss geschehen, damit der Wunsch nach Friedenslösungen größer wird als der Drang weitere militärische Ziele zu erreichen? Diese und ähnliche Fragen werden angesichts des Zermürbungskrieges in der Ukraine lauter. Erfahrungen aus früheren Kriegen und Friedensschlüssen können helfen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat seit April 2023 einen neuen Podcast ‚Friedensgespräche DIS:ARM‘, in dem Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen zu Wort kommen: In der ersten Episode geht es u.a. um Bosnien, Kolumbien, Nordirland, und was dies für die Ukraine bedeuten könnte…Linda Peikert und Jan van Aken interviewten u.a. Corinna Hauswedell.

„Dialog braucht Raum ohne Raketendonner…“

So lautete der Titel eines Interviews, das Bascha Mika mit Corinna Hauswedell führte und in der Frankfurter Rundschau am 18. März 2023 veröffentlichte. Fatalerweise ist auch sechs Wochen später wenig Bewegung erkennbar, wie die Eskalation des Waffengangs in der Ukraine zu stoppen ist, und wie ein Verhandlungsprozess zwischen den Konfliktparteien zu beginnen wäre…

Friedensforscherin: Habermas spricht zu Recht von Mitverantwortung des Westens

Der Philosoph Jürgen Habermas hat für Verhandlungen mit Russland plädiert. In Kultur Heute im Deutschlandfunk am 15.2.2023 stimmte Corinna Hauswedell ihm zu, dass die Waffenlieferungen an die Ukraine mittlerweile militärisch über die Kriegsziele bestimmten und der Westen insofern Mitverantwortung übernehme… Sie fragt weiter, welche neuen Kommunikationsformen und -akteure „ins Feld geführt“ werden müssten, um eine Verhandlungsperspektive realistischer werden zu lassen.

Ausgemustert, aber unverzichtbar: Pazifismus in Zeiten des Krieges

In der Ausgabe 2/2023 der Blätter für deutsche und internationale Politik untersucht Corinna Hauswedell einige Ursachen, warum vor allem in der deutschen Debatte über den Ukrainekrieg der Pazifismus oft als naive Illusion oder schlimmer diskreditiert wird: Sie erinnert an die dem Pazifismus zugrunde liegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Eigendynamik militärischer Gewalt, die wir gegenwärtig sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in den vergifteten Diskursen erleben können, und die ein ernstes Hindernis für Impulse zur Kriegsbeendigung darstellen. Den Volltext kann man hier lesen.

Challenges for Pacifism in Time of War

The war in Ukraine is a great challenge for anyone with a pacifist attitude, but also for Peace and Conflict Research in general. The German Association for Historical Peace and Conflict Research (Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung, AKHF) has hence started a seminar series to discuss various aspects of pacifism and peace research, in theory and in practise, especially during wartimes. On the 31 October 2022, these series were opened with a discussion between Daniel Laqua (Northumbria / Newcastle) und Corinna Hauswedell (Bonn), facilitated by Daniel Marc Segesser (Bern). For the entire programme of the seminar series (in German) please visit the AKHF website.

Was bleibt vom „Pazifismus“ der Bundesrepublik?

Welche Auswirkungen hat der Ukraine-Krieg auf pazifistische Vorstellungen in der Bundesrepublik Deutschland? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung am 10. November 2022 im Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München, an der Vertreterinnen und Vertreter der Geschichtswissenschaft sowie der Friedens- und Konfliktforschung teilnahmen. Martin Schulze Wessel (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Dietmar Süß (Universität Augsburg) erörterten mit Corinna Hauswedell Chancen und Grenzen einer Außenpolitik, die an Abrüstung und nichtmilitärischer Konfliktlösung orientiert ist. Die Moderation übernahm IfZ-Direktor Andreas Wirsching. Die Podiumsdiskussion ist inzwischen online.

Ein bisschen Frieden oder Wie man einen Krieg beendet…

… war der Titel der Sendung „Der Tag“ im Hessischen Rundfunk (hr) am 24.8.2022. Aus Anlass der inzwischen halbjährigen Dauer des Krieges in der Ukraine stellten die Autor:innen die Frage, wie Kriege beendet werden können und was aus anderen militärischen Konflikten vielleicht für die Ukraine zu lernen wäre. Corinna Hauswedell brachte aus den Erfahrungen des Nordirland-Konfliktes Stichworte wie Kriegserschöpfung, Voraussetzungen für inklusive Verhandlungen und Kompromisse sowie die Probleme eines ‚Kalten Friedens‘ in die Debatte. Die Sendung kann hier nachgehört werden.

Past – Forward: Kommt der Kalte Krieg zurück?

Unter diesem Titel ist ab sofort in der ARD Mediathek ein Film der jungen Journalistin Lisa Muckelberg zu sehen. Sie geht den Fragen nach, wie sicher wir uns in Deutschland seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine fühlen können, wie und ob Zivilschutz funktioniert(e), was aus dem Kalten Krieg zu lernen wäre, ob die Bundeswehr neu gerüstet werden muss und ob Pazifismus heute obsolet ist; u.a. im Gespräch mit Corinna Hauswedell. Der Film wird linear am 1.9. um 21:45 und am 4.9. um 18:30 im hr-Fernsehen ausgestrahlt.